„Nie wieder pilgern!“ So oder so ähnlich war es vor einigen Tagen in einem Beitrag im Internet zu lesen. Nie wieder pilgern? Das sehen wir anders.
Mit Sicherheit wird die Pandemie und die damit verbundenen Erfahrungen nicht nur unser aller Leben nachhaltig berühren, sondern es wird sicher auch uns und unsere Sicht auf das Pilgern und das Erleben unterwegs auf dem Pilgerweg beeinflussen. Wir möchten für das Verständnis werben, sich auch für das Pilgern Zeit zu nehmen.
Im Augenblick ist nicht die richtige Zeit, um aufzubrechen. Es ist auch nicht die richtige Zeit – weder in Deutschland noch bei unseren europäischen Freunden – sich auf einen der Jakobswege zu begeben.
Derzeit ist der überwiegende Teil der Menschen damit befasst, sich vor Krankheit oder den Folgen der uns immer noch beherrschenden Pandemie zu schützen. Wohl kaum ein Wunder, werden doch seit mehr als einem Jahr Nachrichten, Talkrunden und Sondersendungen durch die Themen rund um die Pandemie bestimmt. Auch wer selbst die Lage anders bewertet, tut gut daran, die vielleicht auch abweichenden Einstellungen und die Befürchtungen anderer zu wertschätzen und sich in deren Sinne zu verhalten.
Rücksicht nehmen. Achtsamkeit. Das sind Begriffe, die uns als Pilgernde bekannt und wichtig sind. Gemeinschaft. Austausch. Freundschaft. Das erleben wir auf den Wegen und bringen wir mit nach Hause. Davon erzählen die meisten von uns nach unserer Heimkehr immer wieder. Das ist uns wichtig. Das hat Bedeutung. Was wir jetzt brauchen – ist Geduld.
Die Erfahrungen und Erlebnisse, nach denen wir eine große Sehnsucht verspüren, warten auf uns. Sie werden für uns da sein, wenn es allen wieder besser geht und die Gefahr, krank zu werden oder von der Pandemie betroffen zu sein, endet. Neben den anderen denkbaren und möglichen Auswirkungen ist das Warten eine wohl eher leichte und gut hinnehmbare Alternative. Das sollte uns leicht fallen. Oder etwa nicht? Doch. Und es gibt eine wunderbare Möglichkeit, die uns helfen kann und es uns einfach macht.
Ein TiPP für diese Zeit: Nutzten Sie die Gelegenheit für einen Spaziergang oder eine Pilgerwanderung. Für einige Stunden. Genießen Sie die Natur und das Unterwegssein, die Abwechslung zum Alltag. Pilgern macht für uns auch aus, sich der kleinen Dinge am Wegesrand und im Leben zu widmen, sie wahrzunehmen und ihnen eine einfache, neue oder auch wieder mehr Bedeutung beizumessen.
Geschlafen wird zuhause im eigenen Bett. Pilgern gelingt gut allein. Und wer sich nicht mit Partner:in, sondern Freund:in aufmachen mag, kann unterwegs gebührenden und gesunden Abstand halten – und so auch in diesen Zeiten ein schönes und beglückendes Erlebnis miteinander teilen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und uns:
Gesundheit, positive Gedanken und eine gute Zeit.
Und da ist noch etwas: Viele Interessierte bereiten sich jetzt auf ihre nächste Pilgerwanderung oder Pilgerreise vor. Unsere Pilgerweg- und Wanderführer sind als gute Begleiter auf dem Weg von uns gedacht und geschrieben, ebenso unterstützen sie die Vorbereitung und die VorFreude auf den dann doch bald anstehenden Start auf den Jakobsweg. Also wenn noch nicht geschehen: Jetzt hier bestellen. 😉 Die zahlreichen Fotos im Buch lassen die Gedanken schon jetzt auf den Weg gehen, auch wenn der Körper noch ein klein wenig darauf warten muss. Viel Freude. Ultreija.